Kornelkirsche 7

Kornelkirschen – wertvoll für Mensch & Biene

Kornelkirschen sind öfter in Gärten und Parks anzutreffen und lassen um diese Jahreszeit ihre zahlreichen Früchte wunderbar rot leuchten. Leider ist ihre Nutzung heutzutage nicht sehr weit verbreitet und so fallen die Kirschen oft einfach nur vom Baum bzw. Strauch, ohne dass sie uns mit ihrem Aroma und ihrer Kraft erfreuen konnten. Dabei lässt sich die Nutzung der Kornelkirschen bis ins Altertum zurückverfolgen. Nicht nur die hübschen, säuerlichen Früchte wurden genutzt, sondern auch das extrem harte Holz der Kornelkirsche, welches so hart und schwer ist, dass es im Wasser nicht schwimmt, sondern untergeht. Der lateinische Name der Kornelkirsche „Cornus mas“ leitet sich vom harten Holz (lat. cornu = hart wie Horn) ab. Die Fruchtform erinnert an eine Kirsche. Botanisch wird die Pflanze allerdings der Gattung Hartriegel (und nicht unsrer Gartenkirsche) zugeordnet. Das harte und beständige Holz der Kornelkirsche wird gern für Spazierstöcke oder auch für Drechselarbeiten genutzt.

Die Kornelkirsche erfreut uns schon sehr zeitig im Jahr mit ihren gelben, filigranen und kugeligen Blüten. Sie blüht bereits im März (vor dem Laubaustrieb), also einige Zeit vor unseren anderen Obstbäumen und ist so eine wichtige Nahrungsquelle für die Bienen & Co.. Die Blütezeit dauert mit ca. 4 Wochen recht lang. Das hat die Natur sehr weise eingerichtet, denn um diese Zeit ist es oft noch kalt und die Bienen sind nicht immer auf Nahrungs- und damit Bestäubungstour. Damit trotzdem alles passt, blüht die Kornelkirsche halt etwas länger.

Die Blüten können als essbare Dekoration verschiedene Speisen bereichern oder auch als Tee genutzt werden. Ebenso eignen sich die jungen Blätter als Tee, vorzugsweise mit anderen Teekräutern gemischt.

 

 

 

Die säuerlichen Früchte enthalten unter anderem verschiedene Zucker, Gerbstoffe, Anthocyane, organische Säuren, Vitamine C (deutlich mehr als Zitronen) und B und Flavonoide. Ihnen wird eine fiebersenkende und adstringierende Wirkung nachgesagt. Außerdem kamen sie in der Volksheilkunde bei chronischen Darmerkrankungen und Durchfall zum Einsatz.

Die Früchte reifen etwa ab Mitte August bis Ende September und können vielfältig genutzt werden. Sie reifen nicht alle gleichzeitig, sondern über einen längeren Zeitraum hinweg, was für eine Verarbeitung durchaus günstig sein kann. Um die Kornelkirschen roh zu essen, müssen die Früchte vollreif sein – das heißt dunkelrot aussehen und bei Berührung sofort vom Baum fallen. Dann schmecken sie angenehm herb-säuerlich und können einfach so genascht werden. Bei nicht vollständiger Reife sind sie extrem sauer und damit nicht wirklich genießbar. Aber sie lassen sich im unreifen Zustand gut verarbeiten – so z.B. zu Saft- und Vitalgetränken, zu Marmelade und diversen Süßspeisen. Auch passen sie gut in Obstkuchen oder Fruchtschnitten. Aber nicht nur für süße Gerichte eignen sich die Früchte, sondern auch für herzhafte. So lassen sie sich zum Beispiel wunderbar zu wilden Oliven oder auch mit etwas Chili gekocht zu Würzmus verarbeiten. Und last but not least kann der Saft zu Fruchtwein, zu Schnaps bzw. Likör oder einem Fruchtessig verarbeitet werden.

Für die Variante als „wilde Oliven“ sollten die Kirschen bereits im Juli/August im rosa-Gewand geerntet werden.

Und hier ein Rezept für die Verarbeitung von Kornelkirschen zu „wilden Oliven“:

Wilde Oliven
Zutaten: 300-400g unreife (rosa) Kornelkirschen / 1 l Wasser / 300g Salz / Kräuter nach Wahl (z.B. Knoblauch, Chili, Oregano, Thymian, Rosmarin, Oregano, junge Früchte von Giersch, Wilder Möhre, Bibernelle etc.) / Olivenöl, kalt gepresst

Zubereitung: Das Wasser aufkochen, Salz einrühren und auflösen. Die Früchte waschen, gut abtropfen lassen und mit dem kochenden Salzwasser übergießen (nur ziehen lassen, damit sie nicht aufplatzen). Heiß in Gläser füllen. Die Früchte müssen daumenbreit mit der Salzlake überdeckt sein. An einem kühlen, dunklen Ort 6-8 Wochen ziehen lassen. Dann die „Oliven“ in Öl mit den Kräutern einlegen. Dafür die „Oliven“ abspülen, abtropfen lassen und mit den Kräutern und Gewürzen in ein Schraubdeckelglas füllen. Mit Öl übergießen. Auch hier muss das Öl immer über den „Oliven“ stehen.