Allergie

Allergien: Unverträglichkeiten testen?

Oft werde ich in meiner Praxis gefragt, ob ich Unverträglichkeiten von Nahrungsmitteln etc. austesten kann. Ja, mittels der NLS-Analyse ist das prinzipiell möglich. Die Fragen, die sich mir in dem Zusammenhang aufdrängen, lauten jedoch: Welchen Einfluss hat das Ergebnis auf den Verlauf der Allergie? Kann die Allergie mit der künftigen Meidung des als unverträglich getesteten Lebensmittels geheilt werden? Was kann ich außerhalb einer Testung tun, um zukünftig „allergiefrei“ zu leben?

Es ist heute üblich, einen „Übeltäter“ zu suchen und die Therapie dann so zu gestalten, dass entweder der Übeltäter dauerhaft gemieden wird oder der Körper einen „Abwehrstoff gegen …“ erhält oder das Immunsystem künstlich „runtergefahren“ wird, damit es nicht mehr überschießend auf den vermeintlichen Bösewicht reagieren kann. Das klingt auf den ersten Blick logisch und wird vielfach so praktiziert.

Allerdings nehmen die Allergien seit einigen Jahren – mit diesem Therapieansatz – deutschland- als auch weltweit immer weiter zu. Auch gesellen sich bei Allergikern trotz Meidung bestimmter Auslöser oder bei Unterdrückung der allergischen Disposition neue Unverträglichkeiten hinzu. Da stellt sich die Frage, ob dieser Behandlungsansatz tatsächlich die Lösung für das „Allergie-Problem“ sein kann oder welche Komponenten es noch geben könnte, die für dieses verbreitete Leiden namens Allergie verantwortlich zeichnen. Und die wichtigste Frage in diesem Zusammenhang lautet natürlich, was kannst Du selbst tun, um die Allergie tatsächlich und dauerhaft wieder zum Abklingen zu bringen?

Allergien haben bekanntlich viele Gesichter und sind in den seltensten Fällten angeboren. Sie werden in der Regel im Laufe des Lebens erworben. Hier stellt sich bereits die Frage, was denn den Körper dazu veranlasst, die bis dahin als harmlos und vollkommen ungefährlich erkannten Stoffe, plötzlich als potentielle Gefahr zu sehen und entsprechend „allergisch“ oder „überschießend“ (also anders als normalerweise zu erwarten wäre) zu reagieren. Was hat sich in unserer Lebensweise verändert, dass Allergien in den letzten 50 Jahren zu einem derart verbreiteten und für die Betroffenen belastenden Gesundheitsproblem werden konnten? Warum waren bei unseren Groß- und Urgroßeltern Allergien weitgehend unbekannt?

Für diese Fragen möchte ich nachfolgend einige Denkansätze geben.

  1. In den letzten Jahren hat sich unsere Art der Ernährung grundlegend verändert.
    Während unsere Vorfahren noch weitgehend naturbelassene Nahrung zu sich nahmen, dominieren heute stark verarbeitete Nahrungsmittel. Diese bestehen häufig nur aus einzelnen Bestandteilen eines ursprünglich „ganzen Lebensmittels“ (z.B. Zucker oder Auszugsmehle) zuzüglich einzelner (teilweise bedenklicher) Komponenten wie Konservierungsstoffe, Farbstoffe, Aromastoffe usw.Wertvolle Inhaltsstoffe, wie z.B. Bitterstoffe wurden inzwischen fast vollständig rausgezüchtet und aufgrund der intensiven Landwirtschaft mit den dadurch verarmten Böden sind die Mineralien, Vitamine und weitere sekundäre Pflanzenstoffe sozusagen „im Sinkflug“ begriffen. Dazu kommt häufig ein übermäßiger Verzehr tierischer Produkte, die teilweise mit bedenklichen Inhaltsstoffen wie Antibiotika-Rückstände, Stresshormonen usw. belastet sind.Da unser Immunsystem inklusive unsere Darmgesundheit durch diesen permanenten Mangel an bestimmten Inhaltsstoffen unserer täglichen Nahrung geschwächt wird, kommt es langfristig zu Fehlreaktionen. Das können Allergien oder auch viele andere (aktuell weit verbreitete) Krankheiten sein.
  2. Was sich ebenfalls in den letzten Jahren deutlich verändert hat, ist ein fehlender Kontakt zur Natur. Wir halten uns überwiegend in geschlossenen Räumen mit Kunstlicht auf und haben zu Tieren, Pflanzen, Erde, Quellwasser nur noch wenig Kontakt.
    Wir haben verlernt, die positiven Effekte und Heilungsimpulse, die uns regelmäßige „Draußen-Aufenthalte“ (Park, Wiese, Garten, Bauernhof, Wald…) geben, zu spüren und zu nutzen.
    Viele Ärzte und Wissenschaftler forschen seit Jahren auf diesen Gebieten und konnten in einem täglichen Aufenthalt in der „Wildnis“ enorme gesundheitliche Potentiale erkennen und wissenschaftlich bescheinigen. Das betrifft auch Allergien. In Städten ist das Risiko an Allergien zu erkranken, übrigens besonders hoch.Ein lesenswertes Buch, in dem solche Effekte beschrieben werden, heißt „Der Biophilia-Effekt“ von Clemens G. Arvay.
  3. Anders als z.B. vor 100 Jahren ist auch die permanente Reizüberflutung, der wir uns heute aussetzen. Denken wir an schnelle (Auto)Fahrten (wo alles an uns vorüberrauscht), an fast ununterbrochenen Medienkonsum (Smartphone, Tablet, PC, Fernseher usw.), an E-Mails und andere Nachrichten – fast im Sekundentakt. Diese andauernde Medien- und damit Reizfülle schwächt ebenfalls unser Immunsystem. Und Allergien sind grundsätzlich in einer Schwäche/Störung unseres Immunsystems begründet.
  4. Eine weitere Veränderung liegt in der zunehmenden toxischen Belastung unserer unmittelbaren Umwelt durch Gifte, Strahlung, Medikamenten-(Über)Konsum usw.
    Da unser Immunsystem schon durch die oben genannten Fakten geschwächt ist, kann es mit diesen zunehmend angereicherten Giften in und um uns, immer schlechter umgehen.

All diese aufgeführten Punkte (die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben) begünstigen Allergien und/oder unterhalten sie. Kann eine Testung diesen Umständen Rechnung tragen?

Was können wir also tun, um eine bereits vorhandene Allergie wieder zu heilen oder auch, um keine Allergie zu bekommen. Auch für Eltern ist es wichtig, ihr Kind vor solchen Erkrankungen bestmöglich zu schützen.

Das Ziel einer Behandlung sollte auf alle Fälle sein, die Reaktionslage des Körpers durch eine Stärkung der körpereigenen Heilkräfte zu verändern. Nur damit kann eine Allergie grundlegend und nachhaltig geheilt und die Lebensqualität wieder deutlich gehoben werden.

Möglichkeiten für eine Stärkung der in uns vorhandenen Heilkräfte – und damit für eine Überwindung der Allergie – sind folgende:

  • Umstellung zu einer vollwertigen, möglichst tiereiweißfreien Ernährung
  • raus in die Natur; Schaffung von „Grünkraft“ durch heilende Lebensenergie aus der Natur
  • regelmäßiges „Medienfasten“
  • Reduzierung von Giften, Chemikalien in Haushalt, Kosmetik, Kleidung usw.
  • regelmäßige Kneipp-Maßnahmen (Tautreten, Wasseranwendungen)
  • begleitende naturheilkundliche Behandlung

Die naturheilkundlichen Behandlungen können durch einen gut ausgebildeten Heilpraktiker erfolgen. Ich habe bei Allergien sehr gute Erfahrungen mit einer begleitenden homöopathischen Behandlung gemacht.

Wenn eine Allergie schon Jahre besteht und der Körper nur langsam auf eine Ernährungsumstellung etc. reagiert, kann eine homöopathische Behandlung ein Segen sein. Anhand der konkreten Symptome wähle ich ein individuelles homöopathisches Mittel aus, was den Körper ganz gezielt in seiner Selbstheilung unterstützen und den Prozess damit deutlich abkürzen kann.

Erfahrungsgemäß können nach einiger Zeit auch wieder die bis dato unverträglichen (allergieauslösenden) Lebensmittel Stück für Stück in die Ernährung integriert werden.

Für eine ausführliche und individuelle Beratung und Behandlung stehe ich sehr gern zur Verfügung.