Blüten 2

Blüten in der gesunden Küche

Die vollwertige Küche darf schön, attraktiv und stärkend sein sowie köstlichen Genuss bieten. Jetzt, im Sommer, zeigen sich viele Pflanzen von ihrer schönsten (blühenden) Seite. Eine Vielfalt an Farben und Formen sowie Düften umgibt uns und lässt unser Herz aufgehen. Viele dieser Blüten können neben dem Herz auch unseren Gaumen erfreuen sowie unsere Gesundheit stärken. So haben sich verschiedene Blüten von Kulturpflanzen schon lange einen festen Platz in der Küche erobert. Ich denke hier zum Beispiel an Artischocken sowie Brokkoli und Blumenkohl, was im Grunde nur knospige Blütenstände sind. Manche Blüten werden auch seit alters her als Heilmittel genutzt, da sie viele wertvolle Inhaltsstoffe in sich tragen. Dazu zählen zum Beispiel die Blüten von Kamille und Mädesüß oder auch von Holunder und Linde, die sich einen festen Platz in der Naturheilkunde erobert haben.

Wichtige Bestandteile der Blüten sind vor allem Farbstoffe, die den Pflanzen helfen, Bestäuber wie Bienen oder Hummeln anzulocken oder auch sie vor zu viel UV-Licht zu schützen. So gibt es blaue und rote Farbstoffe wie Anthocyane und Betalaine oder Carotinoide, die eher für Gelb- bis Rottöne sorgen. Neben der Farbgebung sind diese Stoffe aber auch Multitalente in Sachen Gesundheit. So binden zum Beispiel Anthocyane freie Radikale und können die Zellalterung verzögern. Flavonoide (abgeleitet von „flavus“ (lat.), gelb) finden sich in den besonnten Pflanzenteilen, also Blättern und Blüten. Auch sie punkten mit einer Vielzahl an gesundheitsfördernden Wirkungen (je nach Typ verschieden) wie entzündungshemmend, schweißtreibend, durchblutungsfördernd, antibakteriell …

So bietet es sich an, solche hübschen und überaus wertvollen Blüten in der Küche als Augenschmaus und Powerfood zu nutzen. Sowohl wilde als auch gezähmte Schönheiten sind dafür geeignet. Die Klassiker sind sicher Ringelblume, Kapuzinerkresse, Borretsch und Rose. Aber auch Phlox, Stiefmütterchen, Taglilien, Dahlien, Lavendel, Sonnenblumen, Veilchen oder Zucchiniblüten freuen sich über ein dekoratives Arrangement in der Küche. Von den wilden Schönheiten freuen sich zum Beispiel folgende Blüten auf eine genussvolle Verwendung: Löwenzahn, Gänseblümchen, Nachtkerze, wilde Möhre, Natternkopf, Veilchen, Malve, Wiesen-Storchschnabel, Wiesen-Schaumkraut, Wiesen-Salbei, Kornblumen, Frauenmantel, Johanniskraut, Wiesen-Margarite, Wiesen-Glockenblume aber auch Baumblüten wie Spitzahorn oder Linde und viele mehr.

Sammeln und Verarbeiten
Blüten sollten in der Küche frisch verwendet werden. Sie eignen sich zum Beispiel für Salate, Dips, als Dekoration, für Blütentorten und Desserts oder für ein dekorative Kräuterwasser. Auch gefüllte Blüten können ein Augen- und Gaumenschmaus sein. Im Kräuterdip dürfen auch getrocknete Blüten Verwendung finden, wie Rotklee oder Kornblume.

Blüten werden am besten morgens geerntet, wenn der Tau abgetrocknet ist. Es sollten nur saubere, unverletzte und möglichst insektenfreie Blüten verwendet werden. Am besten werden die gesammelten Blüten auf einem Küchentuch ausgebreitet, damit kleine Insekten, die in den Blüten versteckt waren, noch die Flucht ergreifen können. Die Blüten werden vorzugsweise ungewaschen verwendet, da sie sonst schlechter zu verarbeiten sind und von ihrer Schönheit einbüßen. Im Kühlschrank halten die Blüten einige Stunden, ohne an Attraktivität zu verlieren.

Vorsicht!
Bitte auch im Umgang mit Blüten Vorsicht walten lassen! Es gibt giftige Blüten, wie die von Akelei, Blauer Eisenhut, Blauregen, Goldregen, Fingerhut und vielen anderen Pflanzen. Das heißt, es sollten grundsätzlich nur die Blüten verwendet werden, bei denen Ihr sicher seid, dass sie essbar sind.

Impressionen aus meiner Blütenküche:

 

 

 

 

 

 

Mein Blütenbutter-Rezept:

Zutaten: 250g Butter / 2-3 Handvoll ausgezupfte Blütenblätter / 2 TL Honig / abgeriebene Schale ½ Zitrone / 1 Msp. Vanille (Mark aus der Vanilleschote oder gemahlene Vanille) / einige Blättchen Zitronenmelisse / 2-3 Blättchen Minze / Blüten zur Deko

Zubereitung:  Butter schaumig schlagen, bis sie fast weiß ist. Blüten auszupfen und zusammen mit den Melisse- und MInzeblättchen fein schneiden. Vanille, Honig und Zitronenabrieb zur Butter geben und alles gut verrühren/mixen. In eine Schale geben und mit Blüten bestreuen.