In dieser dunklen Zeit des Jahres mit ihren langen Nächten und kurzen Tagen ist es einfach nur schön und stimmungsaufhellend, wenn wir bei Kerzenschein gemütlich sitzen und das ein oder andere weihnachtliche Gebäck genießen können.
Die Weihnachtszeit ist traditionell geprägt von duftenden Backwaren in Form von diversen Plätzchen, Lebkuchen/Pfefferkuchen und Stollen. Ursprünglich bestanden die Zutaten zu diesen Gebäcken hauptsächlich aus Nüssen, Mandeln, Trockenfrüchten wie Rosinen, Vollkornmehl, Honig und natürlich verschiedenen Gewürzen wie Zimt, Nelken, Sternanis, Muskatnuss, Kardamom und anderen. Die Gewürze geben den Gebäcken zum einen den typischen Geschmack, den wir mit der Weihnachtszeit verbinden, zum anderen haben sie einen nicht zu unterschätzenden gesundheitlichen Wert.
So wirkt Zimt zum Beispiel verdauungsfördernd und senkend auf Blutzucker und Cholesterin, Gewürznelken wirken unter anderem beruhigend, entzündungshemmend sowie gegen Völlegefühl und Blähungen. Muskatnuss wirkt ebenfalls entzündungshemmend, aber auch leberstärkend und stimmungsaufhellend. So sind diese Gebäcke gerade in der Weihnachtszeit sehr wertvoll und können als eine Art Heilnahrung betrachtet werden. Allerdings können sie dieser Aufgabe nur gerecht werden, wenn tatsächlich natürliche und gute Zutaten verwendet werden. Das ist leider bei den Gebäcken, die im Handel angeboten werden, oft nicht mehr der Fall. Dort werden die traditionellen Zutaten sehr häufig durch reichlich Zucker, Auszugsmehle, Palmfette oder Margarine und künstliche Aromen ausgetauscht. Damit sind sie deutlich „industriefreundlicher“ und natürlich kostengünstiger zu produzieren. Geschmacklich und von der Konsistenz her sind sie den „Originalen“ durchaus ähnlich aber die gesundheitliche Wirkung ist natürlich eine völlig andere. Diese Art von Gebäck sorgt eher für eine weitere Zunahme ernährungsbedingter Krankheiten, die heute bereits einen Großteil der Menschen plagen.
Was also tun? Am besten schreiten wir selbst zur Tat und stellen traditionelle, wirklich gesunde und noch dazu leckere Backwaren her. Am besten ist es nach meiner Erfahrung, wenn man sich dazu mit anderen lieben Menschen verabredet und gemeinsam eine Auswahl verschiedener Gebäcke herstellt. Das gemeinsame Backen macht Freude, es ist mehr Vielfalt möglich und es fühlt sich eher wie ein netter gemeinsamer Nachmittag als Arbeit an.
Falls du also Lust hast, so kurz vor Weihnachten noch was Schönes zu zaubern, hier als Ideengeber zwei Lieblingsrezepte von mir:
Die besonders schnelle und gesunde Rohkost-Lebkuchen-Variante:
Zutaten: 200g sehr fein gemahlene Mandeln / 50g gehackte Mandeln / 2 EL Haselnussmus / 50g regionalen Imker-Honig / ca. 30ml (Rosen)Wasser / 1½ TL Lebkuchengewürz / ggf. 1 Msp. Vanille / selbstgemachte Schokolade für den Guss
Zubereitung: Die gemahlenen und gehackten Mandeln mit dem Lebkuchengewürz und ggf. Vanille vermischen. Haselnussmus, (‚Rosen)Wasser und Honig dazugeben, bis ein leicht klebriger Teig entsteht. Aus dem Teig Bällchen formen und diese auf ein Brett oder Teller legen und leicht andrücken (zu Lebkuchen formen).
Fertigstellung: Die flüssige Schokolade auf die Lebkuchen streichen und alles im Kühlschrank fest werden lassen.
Rezept Schokolade:
Zutaten: 35g Kakaobutter / 30g Akazienhonig / 15g Kakao / 30g Haselnussmus
Zubereitung: Die Kakaobutter in einem Schälchen im warmen Wasserbad langsam schmelzen lassen. Honig mit Kakao und Haselnussmus in einem anderen Gefäß verrühren/mixen. Die flüssige Kakaobutter unterrühren und alles nochmals gut mixen. Solange die Masse flüssig ist, die Backwaren damit verzieren.
Die restliche Schokolade in entsprechende Formen füllen und erkalten lassen.
Elisen-Lebkuchen
Zutaten: 300g Haselnüsse / 400g Mandeln / 75g Zitronat / 75g Orangeat / 4 Bio-Eier / 200g Honig / 1 TL Zimt / 2 TL Lebkuchengewürz / 1 TL Natron / 1 EL abgeriebene Schale einer unbehandelten Bio-Orange / ca. 50 Backoblaten (ca. 4 cm Durchmesser)
Zubereitung: Haselnüsse und Mandeln sehr fein mahlen und mit den Gewürzen sowie Natron vermischen. Zitronat und Orangeat im Mixer zerkleinern und ebenfalls dazugeben. Die Bio-Orange gut waschen und ca. 1 EL abgeriebene Schale (ohne das Weiße) in den Teig geben. Zum Schluss die Eier und den Honig unterrühren und zu einem homogenen Teig kneten/verrühren.
Jeweils etwas Teig auf eine Oblate geben und leicht glattstreichen. Das gelingt am besten mit einem Messer, welches immer wieder in kaltes Wasser getaucht wird.
Die fertigen Lebkuchen-Oblaten auf ein ungefettetes Backblech legen und im vorgeheizten Backofen bei 160°C (Ober- und Unterhitze) ca. 15 Minuten backen.
Nach dem Abkühlen mit der selbstgemachten (noch flüssigen) Schokolade bestreichen.
Ich wünsche Dir gutes Gelingen und Genuss mit diesen selbstgemachten Weihnachts-Leckereien!
Weitere Impulse für die gesunde Küche erhältst Du auch in meinen Koch- und Backkursen.