Obwohl wir intuitiv spüren, dass uns ein Aufenthalt im Wald guttut, sind wir meist noch weit davon entfernt, die Heilkraft des Waldes ganz gezielt für unsere Gesundheit zu nutzen. Der Wald, der als ein großer Organismus gesehen werden kann, ist ein Wunderwerk an sich und birgt enorme Heilkräfte, die wir täglich und mit Leichtigkeit nutzen können. Die Frage ist lediglich wie…
Im Wald hat jeder Baum, jede Pflanze, jeder Pilz, jede Flechte oder jedes Moos sowie alle weiteren Lebewesen dieses Organismus seine Aufgabe und seinen Platz im Gesamtgefüge. Die einzelnen Pflanzen und Organismen arbeiten zusammen, helfen und unterstützen sich gegenseitig und kommunizieren fleißig miteinander. Nur durch ein umfangreiches Miteinander kann dieses wunderbare Ökosystem funktionieren und leben. Vieles davon geschieht im Verborgenen und ist für unsere Sinne nicht wahrnehmbar. So erfreuen wir uns im Wald einfach an den Bäumen, die Schatten spenden, den Vögeln, die zwitschern usw.
Aber, auch wenn wir diese „Arbeit“ der Bäume und Ihrer Helfer nicht wahrnehmen, hat sie eine große Bedeutung und natürlich Wirkung sowohl für den Wald als solches als auch für uns.
Die intensive Kommunikation der Bäume untereinander erfolgt z.B. über Botenstoffe. Diese werden sowohl für eine Kommunikation über das weit verzweigte Wurzelsystem genutzt als auch über die oberirdischen Pflanzenteile. In den letzten Jahren hat sich die Wissenschaft mehr mit diesen wunderbaren und ausgeklügelten Strategien der Bäume und ihren Verbündeten beschäftigt und konnte interessante Erkenntnisse gewinnen. So helfen uns zum Beispiel solche Botenstoffe, wie die sogenannten Terpene, die wir über die Waldluft einatmen, unser Immunsystem zu stärken und unsere Selbstheilungskräfte anzuregen. In wissenschaftlichen Studien konnte nachgewiesen werden, dass ein (mehrstündiger) Aufenthalt im Wald die Stresshormone Cortisol und Adrenalin deutlich senkt. Auch andere Parameter (z.B. Pulsfrequenz, Blutdruck usw.), die bei den wissenschaftlichen Forschungsarbeiten, untersucht wurden, veränderten sich bei einem entsprechenden Waldaufenthalt signifikant im positiven Sinne. Durch die ganze wunderbare Waldatmosphäre wird unser parasympathisches Nervensystem, welches für Entspannung und Regeneration sorgt, aktiviert und der Sympathikus (das für Stressreaktionen zuständige Nervensystem) sinkt in seiner Aktivität. Das wiederum ist Voraussetzung für heilsame Prozesse im Körper.
In Japan, wo fast 70 % der Fläche von Wald bedeckt sind, wurden solche interessanten Studien bereits in den 1980er und 1990er Jahren durchgeführt. Dort ist das „Waldbaden“ (also ein achtsamer Aufenthalt im Wald) inzwischen sogar medizinisch anerkannt und wird entsprechend als Therapie eingesetzt.
Nun haben auch wir hier wunderbare Wälder und es macht Sinn, deren Potential wieder zu entdecken und zu nutzen. Ein regelmäßiger Aufenthalt im Wald (z.B. ein- bis zweimal pro Woche) für jeweils ein bis mehrere Stunden kann bereits deutlich spürbare Auswirkungen auf das Wohlbefinden haben. Das bewusste Wahrnehmen, Entdecken und Spüren ist hilfreich, um langfristig zur Ruhe zu kommen, sich wieder als Teil der Natur zu fühlen und eine grüne Resilienz aufzubauen.
Clemens Arvay schreibt in seinem Buch „Der Biophilia-Effekt“ folgendes: „Pflanzen kommunizieren direkt mit unserem Immunsystem und unserem Unbewussten, ohne dass wir sie auch nur berühren müssten, geschweige denn schlucken. Diese faszinierende Interaktion zwischen Mensch und Pflanze, welche die Wissenschaft erst allmählich zu verstehen beginnt, ist von großer Bedeutung für Medizin und Psychotherapie. Sie hält uns körperlich sowie psychisch gesund und beugt Krankheiten vor. In Zukunft muss die Begegnung mit Pflanzen eine wichtige Rolle bei der Behandlung von körperlichen Erkrankungen und psychischen Störungen spielen. Es darf keine Klinik ohne Garten oder Zugang zu Wiesen und Wäldern mehr geben, keine Siedlung ohne Naturflächen und keine Stadt ohne Wildnis.“
Hol Dir für Deine innere Stärke und Dein Wohlbefinden die Wildnis in Dein Leben zurück!
Gern bin ich mit meinen Kursen „Heilkraft des Waldes“ gemeinsam mit Dir in der Natur unterwegs, um Dich gezielt bei diesem Prozess zu unterstützen.
Buchempfehlungen zum Thema:
„Der Biophilia-Effekt – Heilung aus dem Wald“ von Clemens Arvay
„Die wertvolle Medizin des Waldes – Wie die Natur Körper und Geist stärkt“ von Dr. Qing Li
„Strategien der Natur – wie die Weisheit der Bäume unser Leben stärkt“ von Erwin Thoma