Leberkräuter 6

Streicheleinheiten für die Leber

Die Leber ist ein absoluter Alleskönner als unser großes Stoffwechsel- und Entgiftungsorgan und für unsere Gesundheit enorm wichtig. In unserer Leber laufen zahlreiche Umwandlungen, Entgiftungen, Speicherungen und die Produktion bestimmter Stoffe (z.B. Enzyme) gleichzeitig bzw. parallel zueinander ab. Sie hilft uns in entscheidender Weise, dass wir trotz unserer stressigen Lebensweise, mangelhafter Ernährung, Alkohol und anderen Nahrungsgiften, Giften aus Umwelt, Kosmetik und Reinigungsmitteln sowie diversen Medikamenten weitgehend gesund und im Gleichgewicht bleiben. Sie ist damit ein äußerst vielbeschäftigtes Organ, das unbedingt die ein oder andere Streicheleinheit benötigt, um diese anspruchsvolle Aufgabe auch weiterhin gut meistern zu können. Das heißt nicht, dass wir ungestraft ständig „über die Stränge“ schlagen können, aber manche „Giftaufnahme“ können wir leider nur bedingt beeinflussen. Trotzdem wollen wir gesund und leistungsfähig bleiben und dabei hilft uns unsere Leber sehr.

Was braucht unsere Leber, damit sie fit bleibt und uns auch weiterhin auf so wundervolle Weise helfen kann?

Das ist zum einen eine gesunde Ernährung, denn damit erhält die Leber alle notwendigen Vitalstoffe, die sie als „gute Werkzeige“ für ihr „Handwerk“ benötigt. Ohne diese „Werkzeuge“, die unsere Nahrung mitliefern sollte, kann auch die Leber nur unzureichend arbeiten. Wie sagte schon Hippokrates: „Eure Nahrungsmittel sollen eure Heilmittel und eure Heilmittel sollen eure Nahrungsmittel sein.“ In diesem Sinne ist es einfach wichtig und sogar unerlässlich, auf eine vollwertige, weitgehend naturbelassene Ernährung zu achten und diese auch im Alltag zu genießen.

Wir als ganzer Mensch inklusive unserer Leber benötigen eine Ernährung mit

  • reichlich frischem Gemüse und Obst – vorzugsweise in Bioqualität –
  • Vollkornprodukten (am besten aus frisch gemahlenem Getreide)
  • naturbelassenen Fetten und Ölen (kaltgepresst, nativ) inklusive Nüssen & Saaten
  • und einem Teil unerhitztem Getreide in Form eines „Frischkorn-Müslis“.

Eine solche Ernährung ist (richtig und konsequent umgesetzt) äußerst bunt und vielseitig, schmackhaft, sättigend, bekömmlich und gesunderhaltend. Mit dieser natürlichen Nahrung werden unter anderem auch reichlich sekundäre Pflanzen-Inhaltsstoffe mitgeliefert, die ebenso als Radikalfänger wirken und giftabbauend sind. Diese Nahrung ist nicht vergleichbar mit Fertiggerichten jeglicher Art, die oft aus minderwertigen (und preiswerten) Zutaten hergestellt werden und eher belastend auf uns und damit auch auf unsere Leber wirken. Wer mehr dazu erfahren möchte, darf sich gern bei mir für eine individuelle Beratung oder diverse Praxiskurse anmelden. Einen guten Einblick liefert auch das Buch „Unsere Nahrung – unser Schicksal“ von Dr. Max Otto Bruker.

Neben der vollwertigen Ernährung können unserer Leber (Wild)Kräuter helfen, gesund zu bleiben oder wieder zu werden. Wichtige regional wachsende und bekannte Kräuter für Leber und Galle sind zum Beispiel Mariendistel, Schafgarbe, Wermut, Beifuß, Löwenzahn, Gänseblümchen, Pfefferminze und Wegwarte. Jede dieser Pflanzen unterstützt mit ihrer Ganzheit an Inhaltsstoffen unsere Leber inklusive Galle und darüber hinaus auch die Bauchspeicheldrüse sowie den Magen-Darm-Bereich. In der Natur ist bekanntlich alles miteinander verbunden und so wirken auch diese Kräuter eher im ganzheitlichen Sinne stärkend und unterstützend.

Bei vorhandenen (Leber-Galle-)Erkrankungen sollte natürlich eine professionelle ärztliche und naturheilkundliche Beratung und Unterstützung erfolgen sowie eine individuelle Behandlung.

Um die Leber im Alltag auf einfache Art und Weise zu streicheln und zu unterstützen, kann z.B. Löwenzahn, Gänseblümchen und Schafgarbe (zarte junge Blätter) regelmäßig in den Salat wandern, zu Pesto verarbeitet werden, den Smoothie bereichern, als aromatisierendes Kraut für das Wasser im Krug/Glas verwendet und vielen weiteren Gerichten einfach beigegeben werden. Auch als Tee können die genannten Kräuter mit verwendet werden. So wird unsere Leber regelmäßig sanft unterstützt und gestärkt.

Eine andere schöne und entspannende „Streichel-Möglichkeit“ ist ein Leberwickel mit Schafgarbe. Dazu werden 4 EL getrocknetes Schafgarbenkraut (oder eine große Handvoll frisches Kraut) mit 750ml heißem Wasser übergossen und 10 Minuten zugedeckt ziehen gelassen. Danach eine Tasse mit dem Tee füllen und den Rest in eine Schüssel gießen. Ein Baumwolltuch mit dem Sud in der Schüssel tränken und so warm wie möglich auf den Leberbereich (am unteren rechten Rippenbogen) auflegen. Das Tuch zusätzlich mit einer Wärmflasche bedecken und das Ganze mit einem großen Tuch umwickeln. So warm verpackt ca. 30 Minuten an einem gemütlichen Ort ruhen, die Tasse Schafgarbentee trinken und alles wirken lassen. Das ist sowohl eine Streicheleinheit für die Leber als auch fürs Gemüt.

Da die Leber insgesamt auch mit unserem Gemüt in Verbindung steht – was sich zum Beispiel in dem Spruch: „Mir ist eine Laus über die Leber gelaufen.“ äußert – ist es sinnvoll, für regelmäßige Entspannung und damit geistige Erholung in der Natur und für ausreichend Schlaf und damit Regenerationszeit zu sorgen.

Wenn die Leber auf diese sanfte Art regelmäßige Streicheleinheiten erhält, wird sie uns sicher auch weiterhin fleißig zur Seite stehen.