Vogelmiere 4

Winter-Wildkräuter-Power für Dein Immunsystem

Was liegt näher, als Dein Immunsystem mit den Gaben der Natur aktiv zu unterstützen?
Auch jetzt im Winter hält die Natur ihre Schatztruhe für Deine Gesundheit weit geöffnet. Du kannst einfach zugreifen. Wildkräuter enthalten ein Vielfaches an Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen und Enzymen im Verhältnis zu Kulturpflanzen. Sie eignen sich damit hervorragend, um Deinem Immunsystem jetzt in der kalten Jahreszeit einen gesunden Schub zu verleihen und fit durch den Winter zu kommen.

Welche Powerfoods findest Du aktuell in der Natur? Hier einige Beispiele…

  • Brunnenkresse (Nasturtium officinale)

Sie liebt saubere, langsam fließende Gewässer, besonders Quellen, Bäche, Flüsse und Gräben. Dort könntest Du also fündig werden.  Brunnenkresse sollte nur frisch verwendet werden, getrocknet ist sie unwirksam. Am besten sind die Blätter junger Pflanzen vor der Blüte. Brunnenkresse enthält viel Vitamin C sowie die Vitamine A und D. Die enthaltenen Senfölglykoside sind für den scharfen Geschmack verantwortlich und haben eine antimikrobielle Wirkung. Außerdem punktet die Brunnenkresse mit Kalium, Eisen, Jod und Bitterstoffen. Unter anderem wirkt die Pflanze harntreibend und fördert die Verdauung.

Köstlich ist Brunnenkresse zum Beispiel in einem frischen Salat. Ein Salat, der überwiegend aus Feldsalat und Postelein bestehen kann und mit Brunnenkresse und einem Dressing aus Zitrone, kalt gepresstem (Oliven)Öl, Kräutersalz und ggf. weiteren Kräutern und ein wenig regionalem Honig angereichert wird. So ein Salat bietet weit mehr, als von den Inhaltsstoffen auf den ersten Blick erwartet wird.

Brunnenkresse kann auch einfach fein geschnitten auf Butterbrot gegessen oder zu einem Aufstrich verarbeitet werden. Dazu 200g Schmand mit etwas fein geschnittener Zwiebel, Kräutersalz, Pfeffer und fein geschnittener Brunnenkresse verrühren.

  • Vogelmiere (Stellaria media)

Die Vogelmiere ist (bei Vögeln sehr beliebt und) eine besonders wertvolle Pflanze fürs Immunsystem. Auch sie wächst ganzjährig (selbst unter dem Schnee) und da sie häufig vorkommt, wird sie in ihrer großen Kraft für unsere Gesundheit oft unterschätzt. Sie ist jedoch ein wahres Vitamin- und Mineralstoffwunder. So enthält sie unter anderem achtmal mehr Vitamin C, zweimal mehr Vitamin A, doppelt so viel Calcium, dreimal so viel Kalium und Magnesium und siebenmal so viel Eisen als Kopfsalat. Außerdem punktet sie mit verschiedenen B-Vitaminen, dem Spurenelement Selen, Schleimstoffen, Flavonoiden, Kieselsäure und Gamma-Linolensäure. So zart, wie diese Pflanze wirkt, so kraftvoll ist sie gleichzeitig. Wenn das kein Immun-Booster ist…

Sie ist häufig im Garten auf nährstoffreichem Boden anzutreffen, aber auch in der freien Natur ist sie aktuell mit ihrem saftig frischen Grün leicht zu entdecken.

Da Vogelmiere sehr zart und fein im Geschmack ist, eignet sie sich hervorragend für einen Salat. Wenn Du größere Mengen zur Verfügung hast, kannst Du auch gut ein Pesto daraus herstellen. Das passt z.B. gut aufs Brot. Vogelmiere kann aber auch wie Spinat zubereitet werden oder als Zutat in einer feinen Kräutersuppe Verwendung finden. Probiere einfach aus, was Dir gut schmeckt. Da sie mild ist, passt sie fast überall gut dazu und bereichert mit Ihren kraftvollen Inhaltsstoffen viele Gerichte.

  • Gänseblümchen (Bellis perennis)

Das Gänseblümchen ist Dir sicher schon aus Kindertagen bekannt. Oft wird es allerdings nur als hübsches Blümchen und weniger als Powerfood gesehen. Dabei hat es allerhand für die Gesundheit zu bieten. So übertrifft das Gänseblümchen ebenso wie die Vogelmiere den Kopfsalat in puncto Vitamine und Mineralien bei weitem. Es ist reich an den Vitaminen C und A und an Mineralien wie Kalium, Calcium, Magnesium und Eisen. Außerdem enthält es ätherisches Öl, Gerbstoffe, Saponine, Bitterstoffe und Schleimstoffe.

Früher wurde das Gänseblümchen in der Volksheilkunde bei verschiedenen Leiden geschätzt und noch heute spielt es in der Homöopathie als „kleine Arnika“ eine große Rolle. Das Gänseblümchen wirkt unter anderem als Magen-, Galle und Lebermittel stoffwechselanregend und blutreinigend.

Die kleinen Blatt-Rosetten, die eng am Boden anliegen, können wie Feldsalat verwendet werden. Die Blüten bereichern ebenfalls Salate oder auch mal ein Butterbrot. Und, wenn es draußen kalt ist, wirkt ein Gänseblümchentee (aus Blättern und Blüten) erwärmend und wohltuend.

  • Meerrettich (Armoratia rusticana)

Der Meerrettich ist vor allem durch seine scharfe (und wohlschmeckende) Wurzel bekannt. Er hat sich einen festen Platz in unserer Küche und als Heilmittel erarbeitet. Jetzt im Winter haben die Wurzeln des Meerrettichs die größte Kraft und damit ist Erntezeit angesagt. Zwar sind auch die Blätter und Blüten im Frühjahr essbar, aber verwendet werden meist die Wurzeln. Sie enthalten Glucosinolate, welche antimikrobiell wirken und z.B. als pflanzliches Antibiotikum bei Infektionen der Atemwege und ableitenden Harnwege volksmedizinisch eingesetzt werden. Außerdem bietet Meerrettich Vitamin C, Kaliumsalze und Flavonoide. Die scharf schmeckenden Inhaltsstoffe regen die Verdauung an.

Meerrettich ist eine mehrjährige Pflanze, die in der Natur relativ häufig zu finden ist, aber auch sehr gut im Garten angebaut werden kann. Dort ist die Ernte natürlich einfacher. In gut sortierten Bioläden gibt es frische Meerrettichwurzeln ebenfalls zu kaufen. Allerdings solltest Du vorsichtig mit der Wurzel umgehen und sie wohldosiert verwenden. Sie kann durch ihre Schärfe die Augen reizen und bei einem Zuviel auch Magen und Darm bzw. die Nieren. Wie so oft, ist die Dosis entscheidend.

Neben der Verwendung als scharfes Gewürz für diverse Gerichte bietet sich Meerrettich auch als Hausmittel bei leichten Infekten an. Dazu wird Meerrettich fein gerieben und mit der gleichen Menge Honig vermischt und etwas ziehen gelassen. Davon kann bei Bedarf 2-3 x täglich ein Teelöffel voll eingenommen werden. Für Kinder ist er allerdings wegen der Schärfe nicht geeignet.

Fazit: Gutes Essen mit Winter-Wildkräutern ist eine wunderbare Gesundheitsprävention.

Falls Du Dir noch unsicher beim Erkennen der Pflanzen bist, kannst Du gern bei einer meiner nächsten Kräuterführungen Deine Sinne schulen und Dein Wissen dazu erweitern.