Bärlauch

Frühjahrsputz: Mit Bärlauch Darm und Blut in Schwung bringen!

Aus einem alten Kräuterbuch stammt der Satz von Kräuterpfarrer Künzle: „Wohl kein Kraut der Erde ist so wirksam zur Reinigung von Magen, Gedärmen und Blut wie der Bärlauch.“
Leider waren seine Bärenkräfte zeitweise in Vergessenheit geraten, erleben aber gerade wieder eine Renaissance.

Der Bärlauch (Allium ursinum) ist eine typische Frühlingspflanze. Er entfaltet im Frühjahr seine stärksten (Heil)Kräfte und sollte daher auch in dieser Jahreszeit als Heilmittel Verwendung finden. Der Bärlauch gehört zur Unterfamilie der Lauchgewächse, welche generell als heilkräftige Pflanzenfamilie gilt. Gemeinsam ist allen Lauchgewächsen ihr hoher Gehalt an ätherischem, schwefelhaltigem Öl, auf dem die anregende, entgiftende und reinigende Wirkung beruht. Der Bärlauch sprüht geradeso davon.

Er ist eine gesellige Pflanze und kommt an Orten, an denen es ihm gefällt, oft reichlich vor. Er liebt feuchte, humusreiche und schattige Laubwälder. Noch bevor man ihn im Wald entdeckt, verrät ihn oft schon sein intensiver (und sehr angenehmer) Knoblauchgeruch. Die länglichen, grün glänzenden Blätter entspringen einer kleinen, länglichen Zwiebel. Jetzt im Frühjahr (von März bis April) ist Erntezeit für die Blätter. Das Pflücken sollte jedoch mit Bedacht und Aufmerksamkeit erfolgen. Zum einen dürfen jeweils nur einzelne Blätter einer Pflanze geerntet werden. Nur so kann die Pflanze noch genügend Kraft über die verbliebenen Blätter sammeln und speichern, um im nächsten Jahr wieder auszutreiben. Und zum anderen darf er nicht mit ähnlich aussehenden – und giftigen – Pflanzen wie Herbstzeitlose, Maiglöckchen oder Aronstab verwechselt werden. Diese Pflanzen können einzeln zwischen dem Bärlauch stehen und so ungewollt in unseren Korb wandern. Daher bitte aufmerksam und achtsam pflücken und die Blätter genau anschauen.

Bärlauch sollte frisch verwendet werden. Getrocknet ist er wertlos. Von April bis Juni leuchtet der Bärlauch mit wunderschönen weißen Blütenbüscheln, welche ebenfalls essbar sind. Nach der Samenreife zieht sich der Bärlauch dann in seinen wohlverdienten „Sommerschlaf“ zurück.

Heilwirkung: Der Bärlauch hat eine allgemein stärkende und blutreinigende Wirkung. Dadurch wirkt er z.B. auch günstig bei chronischen Hautausschlägen. Durch seinen hohen Gehalt an Senfölglykosiden regt er den Verdauungstrakt positiv an. Er wirkt antibakteriell, ohne die nützlichen Darmbakterien zu zerstören. Wie auch sein Verwandter, der Knoblauch, hilft Bärlauch bei Arteriosklerose und Bluthochdruck. Er sorgt dafür, dass die Gefäßwände „geputzt werden“ und sich kein Cholesterin ablagert. Das kann er durch eine Mischung verschiedener Wirkstoffe, besonders aber durch den hohen Gehalt an ätherischen Ölen und Vitamin C. Außerdem kann Bärlauch durch seinen Schwefelgehalt helfen, Umweltschadstoffe abzubauen und auszuscheiden. Seine Wirkstoffe können schädliche Moleküle binden.

Die stärkste Wirkung haben die Blätter vor der Blüte. Mit einer Bärlauch-Kur kann die Darmflora und damit das Immunsystem gestärkt werden. Die reinigende und stärkende Bärlauch-Kur darf 4-6 Wochen dauern. Dabei sollte täglich eine Handvoll der frischen Blätter gegessen werden.

Wer zur Regeneration der Darmflora einen Vorrat an wertvollen Bärlauch-Wirkstoffen anlegen möchte, kann sich im Frühjahr aus den frischen Blättern eine Tinktur selbst herstellen.

Bärlauchtinktur selbst hergestellt: Dazu wird ein sauberes Schraubglas mit frischen, zerkleinerten Bärlauchblättern locker befüllt und mit 40%igem Alkohol (z.B. Wodka) übergossen/aufgefüllt. Das Glas dann gut verschließen und bei Zimmertemperatur ca. 3 Wochen ausziehen lassen. Zwischendurch das Glas einmal täglich schütteln. Nach den 3 Wochen abseihen und in eine dunkle Tropfflasche füllen. Diese kühl aufbewahren und bei Bedarf oder als Kur z.B. im Herbst 2 x tgl. 10 Tropfen davon einnehmen.

Verwendung in der Küche: Frische Bärlauchblätter sind in der Küche vielseitig einsetzbar. Sie bereichern Salate, Quark, Butter, Saucen/Marinaden, Suppen, Gemüsegerichte, Nudeln, Öl oder Essig. Als Pesto verarbeitet kann Bärlauch haltbar gemacht werden.

Auch die Knospen können feingeschnitten verwendet oder z.B. wie Kapern eingelegt werden. Die Blüten sind eine hübsche und geschmackvolle Bereicherung im Salat. Im Spätsommer/Herbst können (bei großen Beständen) auch einzelne Bärlauch-Zwiebeln geerntet und wie Zwiebeln oder Knoblauch in der Küche verwendet werden.

Ich wünsche Dir viel Freude beim Sammeln in der Natur und Gesundheit mit der Kraft der „grünen Wilden“.