Jetzt ist noch Zeit, um die Kraft des Bärlauchs – welche auch in seinen Knospen steckt – zu konservieren und so einen gesunden Vorrat für die kalte Jahreszeit anzulegen. Natürlich können die Knospen und Blüten auch einfach roh genascht oder in den Salat gegeben werden. Wenn wir in dieser Saison allerdings schon genügend Bärlauch gegessen haben, ist es praktisch, einen Teil davon haltbar zu machen.
Damit möglichst viele wertvolle Inhaltsstoffe erhalten bleiben und nicht durch Kochen zerstört werden, bietet sich die Fermentation an. Das ist recht einfach – sozusagen ein „Kochen für Faule“ und wunderbar, da am Ende die Bärlauchknospen durch die Fermentation sogar noch weitere gesundheitliche Vorzüge aufweisen. Dabei machen die Bakterien die Arbeit für uns und wir müssen nur interessiert warten, bis die Mikroorganismen den Zucker und die Stärke aus den Knospen unter anderem in Milchsäure umgewandelt haben. Dass typische „Blubbern“ im Glas zeigt uns diesen Prozess an. Während der Fermentation bilden die Milchsäurebakterien sogar auch etwas Vitamin B12, was ein wertvoller „Nebeneffekt“ ist. Der Vorteil: In diesem sauren Milieu können Fäulnisbakterien nicht überleben und die so eingelegten Knospen entwickeln ein völlig neues Aroma.
Das Fermentieren von Gemüse hat eine lange Tradition und war bei unseren Vorfahren ein wichtiger Bestandteil des Wintervorrats. Neben dem wunderbaren Geschmack bietet Fermentiertes zusätzlich lebendige Bakterienkulturen und wertvolle Enzyme. Diese regen das Wachstum nützlicher Bakterien im Darm an, wirken harmonisierend auf unsere Darmflora und stärken damit unsere Abwehrkräfte. Denn ein gesunder Darm ist eine wichtige und solide Basis für eine stabile Gesundheit. Die aktiven Mikroorganismen im frischen Fermentierten können bei zahlreichen Verdauungs- und Gesundheitsstörungen sehr hilfreich sein. Außerdem bleiben durch die Fermentation die Nährstoffe – und damit die Kraft der Bärlauchknospen – über Monate haltbar.
Fermentierte Bärlauchknospen haben einen frischen, säuerlichen Geschmack und sind im Kühlschrank mehrere Monate haltbar – falls sie nicht vorher alle aufgegessen werden.
Und es ist ganz einfach….
Zutaten: 1-2 Handvoll (noch geschlossene) Bärlauchknospen, Wasser, Salz
Utensilien: ein Bügelglas; Glas- oder Keramikgewicht
Die Zubereitung: Die Bärlauchknospen in ein heiß ausgewaschenes Glas geben. Auf die Knospen kommt ein Fermentationsgewicht (z.B. ein kleiner Glasdeckel), damit die Knospen nicht nach oben schwimmen. Anschließend wird eine 2%ige Salzlösung angerührt (z.B. werden auf 500 ml Wasser 10g Salz gegeben). Diese Salzlösung gut verrühren und über die beschwerten Knospen gießen. Es sollten sich keine Luftblasen unter dem Deckel befinden, denn die Fermentation findet unter Luftabschluss statt. Nun das Glas bei Zimmertemperatur 10-14 Tage fermentieren lassen und danach im Kühlschrank lagern.
Warum 2% Salz? Weil die gewünschten Mikroorganismen salztolerant sind, aber viele „schlechte Keime“ kein Salz vertragen.
Das ist schon alles und dem Einlegen der Knospen steht nichts im Wege. Natürlich eignen sich auch viele andere Kräuter oder Gemüse für die Fermentation.
Ich wünsche viel Freude und gesundheitlichen Nutzen mit den so eingelegten Schätzen der Natur.
Hier das fertige Produkt: