Fichtennadelbutter 2

Fichtennadeln in der winterlichen Kräuterküche

Da im Moment ein wunderbar zitroniger, aber auch harziger und waldiger Duft durch meine Wohnung zieht, möchte ich Euch gern etwas über die „Verursacherin“, die Fichte, schreiben. Sie ist nicht nur ein wunderschöner Baum, der Weihnachten unsere Stuben schmückt, sondern sie birgt auch viel (Heil)kraft in sich, die wir ganzjährig nutzen dürfen. So können uns Fichten weit über Weihnachten hinaus viel Freude, Genuss und ein gesundheitliches Plus schenken. Der Weihnachtbaum muss nicht einfach entsorgt werden, sondern kann noch lange heilkräftig in uns nachwirken. Auch die Tanne oder Kiefer kann ähnlich wie die Fichte verwendet und verarbeitet werden. Der Baum sollte selbstverständlich unbehandelt und nicht mit Pestiziden oder Dünger besprüht worden sein.

Ein Winterspaziergang bietet sich an, um Fichtennadeln zu sammeln und zu verarbeiten und dieses feine Aroma sowie die Heilkraft nach Hause zu holen. Die Nadeln enthalten im Winter z.B. reichlich Harze, ätherische Öle, Gerb- und Bitterstoffe, Chlorophyll und Vitamin C. Sie wirken damit immunstärkend und helfen uns, gesund durch den Winter zu kommen.

Zum Beispiel könnt Ihr eine wunderbar duftende und aromatische Fichtenbutter herstellten. Dazu könnt Ihr frisch gesammelte und sehr feingehackte Fichtennadeln verwenden. Ich habe die Fichtennadeln allerdings getrocknet, nachdem ich sie von den Zweigen gezupft habe. So lassen sie sich in einem Mixer gut pulverisieren und weiterverarbeiten.

Für die Fichtennadel-Butter 125g Butter cremig rühren und dann 1-2 gestrichene Esslöffel der pulverisierten Fichtennadeln sowie etwas Salz unterrühren. Fertig… Sie schmeckt z.B. fantastisch auf einem selbstgebackenen Sauerteigbrot.

Eine andere Möglichkeit die Heilkraft von Fichtennadeln zu nutzen, ist die Herstellung von Fichten-Oxymel.

Dafür werden 50g der pulverisierten Fichtennadeln in ein Glas gegeben und mit 300g (Robinien)Honig und 100ml Apfelessig verrührt. Das Ganze lasst Ihr über 4 Wochen an einem kühlen Ort mazerieren. Es darf auch immer mal wieder geschüttelt werden. Danach abseihen und verwenden. Es hält bei kühler und dunkler Lagerung ca. 1 Jahr.

Als Tonikum könnt Ihr täglich 30ml Fichten-Oxymel mit 1l Wasser oder Tee vermischen und über den Tag verteilt trinken. Es hat eine zellschützende und antioxydative Wirkung. Es ist mit seinen wertvollen Inhaltsstoffen ein natürliches Nahrungsergänzungsmittel, wirkt antibakteriell, antientzündlich und verdauungsfördernd sowie blutreinigend und ausgleichend auf die Blutfette.

Das heißt, unsere Nadelbäume erfreuen mit ihrem ganzjährigen Grün nicht nur unsere Herzen, sondern geben uns auch von ihrer (Heil)Kraft.

Ich wünsche Euch viel Freude beim Ausprobieren!

Literaturempfehlung:
„Das große Buch vom Oxymel – Medizin aus Honig und Essig“ von Gabriele Nodoma
„Blätter von Bäumen – Heilkraft und Mythos einheimischer Bäume“ von Susanne Fischer-Rizzi