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Wechseljahre – was hilft bei Beschwerden?

Die sogenannten Wechseljahre sind eine Lebensphase, welche jede Frau früher oder später durchleben oder auch „durchleiden“ darf. Ich beziehe mich hier auf „die Weiblichkeit“, da ich bei diesem Thema mit Frauen einfach mehr Erfahrungen habe, obwohl auch bei Männern ein Wechsel stattfindet und sich Beschwerdebilder entwickeln können.

Wechseljahre betreffen eine Zeitspanne, die meist zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr beginnt. Es ist eine Phase der hormonellen Umstellung. Die körperliche Fruchtbarkeit, d.h., die Gebärfähigkeit vergeht und die Frau tritt in eine Phase, die ich hier einfach mal mit geistiger Reifung bezeichnen möchte. Je nachdem, in welchen Bahnen das Leben bis dahin verlaufen ist, kann diese Umstellungs- und Übergangsphase harmonisch verlaufen oder auch mit beeinträchtigenden Symptomen verbunden sein.

Körperlich gesehen, stellen die Eierstöcke langsam ihre Hormon­produktion um und schließlich ein, was mit hormonellen Schwankungen verbunden ist. Auch die letzte Regelblutung, mit der die so genannte Meno­pause beginnt, liegt in dieser Zeit. Bereits einige Zeit vor der letzten Regelblutung können sich Veränderungen bemerkbar machen. Die Blutungen werden unregelmäßiger, schwächer oder auch deutlich stärker. Viele Varianten sind möglich, ebenso sehr individuelle Zeitspannen für diesen Prozess. Dazu können sich weitere Symptome gesellen, wie Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Stimmungsschwankungen, Schlaflosigkeit oder Schlafstörungen, verminderte Leistungsfähigkeit, Depressionen, Herzrasen, Trockenheit der Schleimhäute, Harnwegsinfektionen, Kopfschmerzen, Schwindel u.v.m.

Da diese Symptome sehr heftig sein und damit Krankheitswert annehmen können, wird schulmedizinisch häufig ersetzt, was vermeintlich fehlt: es werden künstliche Hormone verordnet. Auf die Frage, Inwieweit es sinnvoll ist, einen naturgegebenen und notwendigen Wechsel auf diese Art zu unterbinden oder zu unterbrechen, möchte ich hier nicht eingehen. Zahlreiche Studien belegen jedoch, dass diese Therapie nicht ohne ist – Risiken und Nebenwirkungen gibt es häufig gratis dazu.

Daher stellt sich die Frage, was getan werden kann, damit belastende Symptome dieser Umstellungsphase nebenwirkungsfrei gelindert werden?

Rüdiger Dahlke hat in seinem Buch „Krankheit als Sprache der Seele“ einige interessante Aspekte zum Thema  Wechseljahre beschrieben. Wie der Titel des Buches schon zum Ausdruck bringt, werden die seelischen Aspekte dieses „Wechsels“ betrachtet und in den Kontext zu den verbreiteten körperlichen Symptomen gestellt. Aus ganzheitlicher Sicht sollten solche Überlegungen Berücksichtigung finden, denn körperliche und geistige Gesundheit sind untrennbar miteinander verbunden. Und Wechseljahre dürfen durchaus auch als „Stufe“ und Entwicklungschance betrachtet werden.

Neben diesen geistig/seelischen Aspekten gibt es naturheilkundlich verschiedene Möglichkeiten um den belastenden körperlichen Symptomen zu begegnen.

Eine ausgezeichnete Möglichkeit, Wechseljahrsbeschwerden zu behandeln und die Frau in dieser Phase insgesamt zu unterstützen, stellt die Homöopathie dar. Ich selbst durfte dazu in meiner Praxis schon vielfach positive Erfahrungen machen. Eine homöopathische Behandlung sollte allerdings nach den wissenschaftlichen Grundsätzen, die Samuel Hahnemann, als Begründer der Homöopathie entwickelt hat, eingesetzt werden. Bei einer Selbstbehandlung  fehlt der ganzheitliche „Draufblick“. Sie ist daher selten zielführend und eine Enttäuschung wird möglicherweise der Homöopathie zugeschrieben. Richtig eingesetzt kann die Homöopathie hier eine wertvolle Begleiterin bei diesen wichtigen Entwicklungsschritten sein.

Eine nicht zu unterschätzende Rolle, spielt auch unsere tägliche Ernährung. Die Vorgänge in unserem Körper können nur dann harmonisch ablaufen, wenn alle dazu erforderlichen Stoffe vorhanden sind. Daher ist die Frage „was wir essen“, also die VollWERTigkeit und Qualität unserer Ernährung eine wichtige Basis für Harmonie in unserem Körper. Da „Ernährungsfehler“ lange Zeit brauchen, bis sie sich in Symptomen äußern, wird oft kein Zusammenhäng zwischen den aktuellen gesundheitlichen Problemen und den Ernährungsgewohnheiten gesehen. Gerade in dieser „Wechselphase“ wirken jedoch die Ernährungsfehler der Vergangenheit und natürlich auch der Gegenwart verstärkend auf die damit verbundenen Beschwerden. Eine zeitnahe qualitative Umstellung der täglichen Ernährung ist sinnvoll und langfristig äußerst nützlich. Gern berate ich individuell dazu.

Positiv wirken neben einer gesunden Ernährung verschiedene Kneippmaßnahmen, z.B. Tautreten, Kaltwaschungen, Trockenbürsten, Wechselbäder oder Güsse. Die einzelnen Maßnahmen richten sich nach dem individuellen Beschwerdebild.

Auch können verschiedene Kräuter hilfreich sein und einen positiven Einfluss auf den Verlauf und das Befinden in dieser Phase des Wechsels haben. Die Heilkraft von Kräutern nutzen die Menschen seit alters her. Hier sollte jedoch mit Augenmaß und individuell vorgegangen werden, denn bekanntlich „macht die Dosis, ob ein Ding ein Gift sei“. Es ist nicht unbedingt sinnvoll, über längere Zeit z.B. Mönchspfeffer einzunehmen – nur, weil es allgemein gepriesen wird.

Ein gesunder Schlaf-Wach-Rhythmus, regelmäßige Pausen und Erholungsphasen sowie tägliche Bewegung an der frischen Luft sollten selbstverständlich sein.

Gern berate ich zu diesem Thema und begleite homöopathisch durch diese Zeit.